Vom Bandscheibenvorfall zur Berufung: Wie Schmerzen, Konflikte und Alpakas mein Leben auf den Kopf stellten
Manchmal schreibt das Leben seltsame Geschichten. Meine beginnt nicht mit einem großen Aha-Moment, sondern mit Rückenschmerzen, Teamdramen und der Suche nach dem Sinn.
Als Heilerziehungspflegerin habe ich viele Jahre mit Menschen mit Behinderungen gearbeitet – ein Job, der mir am Herzen lag, mich aber auch oft an meine Grenzen brachte. Nicht nur die Arbeit war fordernd, sondern auch das ständige Konflikte-Moderieren in den Teams. Ich war immer die, die spürte: Da brodelt was – lasst uns drüber reden!
Dann kam der Bandscheibenvorfall, der mir nicht nur körperlich, sondern auch beruflich einen klaren Cut verpasst hat. Arbeiten wie vorher? Ging plötzlich nicht mehr.
Erst die Alpakas, dann die Erkenntnisive Heading
Eigentlich wollte ich immer etwas machen, das Tiere und Menschen verbindet. Also stürzte ich mich voller Begeisterung in eine Ausbildung zur „Alpaka-gestützten Intervention“. Klingt flauschig, oder? War es auch.
Die Sache hatte allerdings einen Haken: In Konstanz Alpakas zu halten? Praktisch unmöglich. Und wegziehen ist aktuell keine Option. Also musste ich mir eingestehen: Das mit den Alpakas wird wohl vorerst nichts.
Doch dieser Umweg war kein Fehler, sondern eine wertvolle Erfahrung. Denn dadurch habe ich mich gefragt: Was steckt hinter meinem Wunsch, Menschen zu helfen und Prozesse zu begleiten? So kam ich auf das systemische Coaching.
Perspektivenwechsel statt Tier-Coaching
Ich machte eine Ausbildung zur systemischen Coachin und lernte, wie man Menschen durch Gespräche und Perspektivwechsel begleitet. Plötzlich wurde mir klar: Konflikte lösen, Klarheit schaffen und Menschen auf neue Wege führen – das liegt mir wirklich im Blut.
Auch wenn die Alpakas (bisher) nicht Teil meines Lebens wurden, blieb meine Liebe zur Natur. Heute biete ich neben Online-Coaching auch Coaching-Spaziergänge an, bei denen frische Luft und Bewegung den Kopf freimachen.
Was ich auf meinem Weg gelernt habe
- Geh den ersten Schritt. Fange mit irgendetwas an. Plane nicht zu viel- es kommt eh anders.
- Konflikte zu spüren und anzugehen wird immer weniger eine Belastung, sondern zu meiner Stärke.
- Die Natur ist ein wunderbarer Ort, um Klarheit zu finden – selbst ohne flauschige Begleiter.
Zwar kann ich meinen alten Beruf nur noch sehr eingeschränkt ausüben, aber das ist okay. Heute begleite ich Menschen dabei, ihre Konflikte und Herausforderungen zu meistern – ob beruflich oder privat.