Midlife-Crisis: Wenn der Job nervt und der Rücken streikt

Krisen einer Mutter in der Lebensmitte

Ach, die Lebensmitte — dieses sagenumwobene Land zwischen jugendlicher Unbesiegbarkeit und Seniorenrabatt im Freizeitpark. Man sagt, hier soll man weise werden, inneren Frieden finden und überhaupt die beste Zeit seines Lebens haben. Wer auch immer das behauptet hat, war entweder erleuchtet oder hatte einen verdammt guten Coach.

Für viele Mütter sieht die Lebensmitte allerdings etwas anders aus. Da ist zum einen der Job, der früher vielleicht mal Spaß gemacht hat, inzwischen aber nur noch aus endlosen Diskussionen, Dokumentationen und Kolleg:innen mit permanenten Befindlichkeiten besteht. Und dann dieser Rücken! Früher hat man ein Kind in jeder Hand und den Einkauf auf dem Kopf balanciert — heute reicht ein ungünstiger Hustenanfall, und man liegt drei Tage flach.

Der Job nervt: Wenn das soziale Umfeld zur Herausforderung wird

Früher war es vielleicht noch spannend, mit Menschen zu arbeiten. Man hatte das Gefühl, wirklich etwas zu bewegen und Positives zu bewirken. Heute fühlt sich das Ganze häufig an wie ein nie endender Krisenmodus.

Da ist der Elternabend, bei dem jemand stundenlang darüber lamentiert, warum Timmy keinen Sternchen-Stempel mehr bekommen hat. Die Kollegin, die den zwanzigsten Teambuilding-Workshop vorschlägt („Das würde uns allen guttun!“), während man selbst schon beim Gedanken daran Migräne bekommt. Oder der Patient, der verlangt, dass man trotz chronischem Personalmangel sofort auf alle seine Anliegen eingeht, und die Verwaltung, die einem stattdessen neue Formulare zum Ausfüllen schickt.

Der Körper streikt: Wenn der Rücken eine eigene Agenda hat

Man steht morgens auf und fragt sich: „Was war das für ein komischer Traum, in dem jemand meinen unteren Rücken mit einem Vorschlaghammer bearbeitet hat?“ Bis man merkt — oh, das war kein Traum. Es war einfach nur eine Nacht auf der neuen ergonomischen Matratze.

Sport würde vielleicht helfen, aber Yoga ist nur noch eine Erinnerung daran, wie unbeweglich man geworden ist („Wie, mein Kopf soll an mein Knie? Schon das Atmen fühlt sich heute nach Sport an!“). Und dann dieses Fitnessstudio, in dem die 20-jährigen Influencer mit Hightech-Sport-BHs in Zeitlupe an einem vorbeijoggen, während man selbst nach zehn Minuten auf dem Crosstrainer überlegt, ob eine Krankenhauseinweisung das Richtige wäre.

Konflikte zuhause: Teenager im Ausnahmezustand

Als ob Job und Körper nicht genug wären, gibt es da noch das heimische Krisengebiet: Teenager. Früher hat man niedliche Bilder gemalt und Geschichten erzählt — jetzt kommt man sich vor wie ein ungeliebter Mitarbeiter im Familienunternehmen, der ständig falsche Entscheidungen trifft. Die Kommunikation beschränkt sich häufig auf ein „Jaaa, gleich“ oder „Boah, nerv nicht!“, begleitet von Augenrollen, das fast schon olympisches Niveau erreicht.

Die Kluft zwischen „Ich will nur, dass du deine Schulsachen nicht im Bad lagerst“ und „Du ruinierst mein Leben!“ kann mitunter erstaunlich klein sein. Und wenn es darum geht, das WLAN-Passwort zu ändern, erlebt man eine Kooperationsbereitschaft, die man im Berufsalltag oft vergeblich sucht.

Alles nervt: Warum man keine Lust mehr auf Bullshit hat

In der Lebensmitte passiert etwas Faszinierendes: Man hat einfach keine Geduld mehr für Unsinn. Smalltalk über das Wetter? Bitte nicht. Diskussionen über die perfekte Projektmanagement-Software oder die x-te Reform des Schulalltags? Ohne mich. Und wenn jemand sagt: „Wir müssen alle an einem Strang ziehen“, will man nur noch fragen: „Können wir diesen Strang bitte einfach zerschneiden und nach Hause gehen?“

Aber genau darin liegt auch eine große Freiheit. Man lernt, „Nein“ zu sagen. Zu Meetings, die man früher aus Pflichtbewusstsein besucht hat. Zu Projekten, die einen nur noch belasten. Und zu den Dramen anderer Leute, die man einfach nicht mehr mitspielen will.

Das Fazit: Krisen als Chance (ja, wirklich)

Auch wenn es sich manchmal so anfühlt, als würde die Lebensmitte nur aus Frust und Muskelverspannungen bestehen — sie bietet auch die Chance, neu zu definieren, was wirklich wichtig ist. Vielleicht ist es Zeit für einen beruflichen Neustart, bei dem man mehr auf die eigenen Bedürfnisse achtet. Oder für ein Hobby, das nichts mit Perfektion zu tun hat (Sticken ohne Anspruch auf erkennbare Muster, anyone?).

Und wenn gar nichts hilft, bleibt immer noch der Humor. Denn manchmal ist das Beste, was man tun kann, über all den Wahnsinn zu lachen — und sich danach einen verdammt guten Kaffee zu machen.

Falls du das Gefühl hast, dass die Balance zwischen Beruf, Familie und persönlichen Bedürfnissen gerade ins Wanken geraten ist, stehe ich jederzeit gerne für ein Coaching bereit. Gemeinsam können wir herausfinden, wie du neue Kraft tanken und deinen eigenen Weg zu Sinn und Zufriedenheit finden kannst.

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